Die meisten schrauben gut, schwächeln aber beim Bohren. Die Stiftung Warentest hat 13 Akku-Bohrschrauber, drei Akku-Schlagbohrer, sowie einen Akku-Bohrhammer getestet. Akku-betriebene Geräte bringen klare Vorteile: Sie sind mobil, handlich und zumeist auch wendiger als kabelgebundene Maschinen. Und natürlich: Man benötigt keine Steckdose in der Nähe. Da sich Kadmium-Akkus oft innerhalb einiger Wochen selbst entladen und zudem die Umwelt belasten, hat die Stiftung Warentest ausschliesslich Geräte mit Lithiumionen-Akkus unter die Lupe genommen. Im Praxistest mussten alle Geräte zunächst zeigen, wie gut sie schrauben und bohren können. Zusätzlich überprüft wurden folgende Punkte: Wie lange kann man mit einer Akkuladung arbeiten? Wie gut lassen sich die Maschinen handhaben? Sind die Griffe schadstofffrei? Alle Geräte mussten zudem eine Dauerprüfung überstehen und dabei zeigen, wie robust und sicher sie sind. Bei den Akku-Schlagbohrern und Akku-Hämmern wurde zusätzlich die Funktion Schlagbohren untersucht.
Das Ergebnis bei den Akku-Bohrschraubern: Kein Gerät erreicht die Bestnote «sehr gut». Immerhin elf der 13 Bohrschrauber schaffen die solide Gesamtnote «gut». Ein Gerät wird nur mit der Gesamtbewertung «befriedigend» beurteilt. Ein Modell landet mit der Gesamtnote «ausreichend» auf dem letzten Platz. Den ersten Platz müssen sich gleich drei Testsieger teilen: Die Bohrschrauber «Bosch PSR 18 LI-2», «Fein ABS 14 C» und «Metabo BS 18 Li»: Alle schrauben gut, lassen sich einfach handhaben und überstehen problemlos den Dauertest. Der «Bosch»-Schrauber ist das leichteste Modell unter den Testsiegern und hat bei der Nutzungszeit pro Akkuladung klar die Nase vorn. Beim Bohren schwächeln die Modelle von «Bosch» und «Fein» - hier wiederum punktet der «Metabo»-Schrauber mit der Teilnote «gut». Vorteil bei «Fein»: Die Akkuladedauer beträgt nur 45 Minuten. Bei «Bosch» und «Metabo» lädt der Akku fast anderthalb Stunden. Drei der getesteten Akku-Bohrschrauber schaffen es mit der Gesamtnote «gut» auf den zweiten Platz: «AEG BS18C LI-402C», «Metabo BS 14,4 Li» und die Eigenmarke «Obi / Lux ABS-18 Li». Auch diese Modelle schrauben mit gutem Ergebnis. Pluspunkt bei «AEG»: Die Nutzungszeit je Akkuladung ist «gut» - hier schaffen die Schrauber von «Metabo» und «Obi / Lux» nur die Teilnote «befriedigend». Beim Dauertest wiederum brillieren «Metabo» und «Obi / Lux» - das Modell von «AEG» bekommt hier nur die Teilnote «gut». Beim Bohren überzeugt allerdings nur der «Metabo»-Schrauber. Der Akkuschrauber von «Obi / Lux» ist eines der wenigen Geräte im Test, das nur einen, statt zweier Akkus mitliefert: Die Arbeiten auf der Baustelle müssen unterbrochen werden, bis der Akku wieder voll ist – das ist ärgerlich. Auf dem dritten Platz landet der Akku-Bohrschrauber «Ryobi RCD18022L»: Das Gerät ist robust und schraubt gut. Die Handhabung ist nahezu perfekt. Beim Bohren jedoch zeigt der Schrauber Schwächen. Und: Im Punkt Schadstoffe wird er lediglich mit «befriedigend» bewertet.
Das Ergebnis bei den Akku-Schlagbohrschraubern: Auch hier wird die Bestnote «sehr gut» von keinem Gerät erreicht. Je ein Modell schafft die Gesamtnote «gut», eines «befriedigend», eines lediglich «mangelhaft». Testsieger wird der Akku-Schlagbohrer «Bosch PSB 18 LI-2», der die Gesamtnote «sehr gut» nur knapp verpasst. Dieser robuste Schlagbohrer punktet mit soliden Ergebnissen beim Schrauben und Bohren, sowie bei der Akkulaufzeit. Beim Schlagbohren allerdings erreicht er lediglich die Teilnote «befriedigend». Der «Maktec MT081E»-Schlagbohrer wird in der Gesamtnote nur mit «ausreichend» beurteilt: Das Schrauben funktioniert gut. Handhabung und Bohren sind nur «befriedigend». Beim Schlagbohren und im Dauertest versagt diese Bohrmaschine jedoch. Auf dem letzten Platz mit Gesamtnote «mangelhaft» landet der Akku-Schlagbohrer «Black & Decker EGBL188KB». Das Gerät ist zwar schadstofffrei und schraubt mit gutem Ergebnis, versagt aber bei allen anderen Prüfpunkten komplett.
Der einzige Akku-Hammer im Test schafft die Gesamtnote «gut»: Der «Bosch Uneo Maxx» überzeugt mit Bestnote beim Schlagbohren und im Dauertest. Selbst harte Materialien wie Beton oder Stein durchlöchert dieser Bohrhammer mit beachtlichem Ergebnis. Die Nutzungszeit mit einer Akkuladung ist jedoch verbesserungswürdig – Teilnote «befriedigend». Auch das Schrauben und Bohren funktioniert mit anderen Geräten besser – beides ebenfalls Teilnote «befriedigend». Minuspunkte beim «Bosch»-Hammer: Als eines der wenigen Akku-Geräte im Test verfügt er über nur einen Gang. Ein zweiter Gang fehlt. Auch eine Meisselfunktion ist vom Hersteller nicht vorgesehen. Durch das spezielle SDS-quick-Bohrfutter kann der Nachkauf von Zubehör teuer werden.
Tipps:
Akku-Bohrschrauber
Die getesteten Akku-Bohrschrauber sind fast alle stark im Schrauben. Für Gipskartonwände oder «weiches» Mauerwerk sind sie das ideale Allroundwerkzeug. Die meisten Geräte versagen jedoch beim Bohren in harte Materialien wie Beton oder harten Backstein.
Wichtige Kauftipps:
- Zwei Gänge sind besser als einer. Eingangbetriebene Akkuschrauber sind wesentlich leistungsschwächer.
- Li-Ionen-Akkus sind besser als Cadmium-Akkus.
- Die Akkuspannung: Im aktuellen Test waren Geräte mit 14,4 Volt oder 18 Volt gleich gut.
- Empfehlenswert sind Geräte mit zwei Akkus im Lieferumfang, damit man auch längere Arbeiten kontinuierlich durchführen kann.
- Bei Maschinen mit Pistolengriff kann man beim Arbeiten mehr Druck ausüben, als bei Geräten mit Mittelhandgriff.
- Ein zweiter Griff ermöglicht ebenfalls mehr Druck beim Arbeiten.
Akku-Schlagbohrer
Akku-Schlagbohrer eignen sich nur für kürzere Bohrarbeiten; im Test benötigten die Akkugeräte für das Durchbohren von dicken Metallblechen oft doppelt so lange wie kabelgebundene Schlagbohrer. Fürs Bohren in hartem Gestein sollte der Akku-Schlagbohrer eine Schlagbohrfunktion besitzen. Nicht alle Geräte können auch Bohraufsätze mit einem Durchmesser bis 13 mm aufnehmen: Für grössere Löcher beachten Sie deshalb den maximal aufzunehmenden Schaftdurchmesser des Spannfutters.
Wichtige Kauftipps:
- Zwei Gänge sind besser als einer. In der Regel wird im ersten Gang geschraubt und im zweiten gebohrt. Bei härteren Materialien oder grösseren Bohrdurchmessern wiederum sollte im ersten Gang gebohrt werden.
- Li-Ionen-Akkus sind besser als Cadmium-Akkus.
- Die Akkuspannung: Im aktuellen Test waren Geräte mit 14,4 Volt oder 18 Volt gleich gut.
- Empfehlenswert sind Geräte mit zwei Akkus im Lieferumfang, damit man auch längere Arbeiten ohne Unterbrechung durchführen kann.
- Ein zweiter Griff ermöglicht mehr Druck beim Arbeiten und erhöht die Sicherheit, wenn sich der Bohrer mal verklemmt.
- Welches Bohrfutter ist vorhanden? Welches Zubehör wird hierfür angeboten?
Akku-Bohrhammer
Der Akku-Bohrhammer kommt auch mit harten Materialien wie Beton oder Stein zurecht.
- Zwei Gänge sind besser als einer.
- Li-Ionen-Akkus sind besser als Cadmium-Akkus.
- Ideal sind Geräte mit zwei Akkus im Lieferumfang, damit man auch längere Arbeiten ohne Unterbrechung durchführen kann.
- Welches Bohrfutter ist vorhanden? Welches Zubehör wird hierfür angeboten? Bietet das Gerät auch eine Meisselfunktion?
Was wurde getestet | Gewichtung in % | Bemerkungen |
---|---|---|
Funktion | 50 | Schrauben / Bohren / Schlagbohren (nur bei Akku-Schlagbohrschrauber und Akku-Hammer) / Nutzung je Akkuladung |
Handhabung | 35 | Beurteilung der Bedienungs- und Sicherheitshinweise in der Gebrauchsanleitung: Infogehalt / Aufbau / Verständlichkeit; Handlichkeit und Benutzerfreundlichkeit der Geräte; Praxistestbewertung: Gewichtsbelastung / Eignung der Handgriffe / Ergonomie der Schalter / Balance / Einstellmöglichkeiten / Schlagwerkeinstellung (falls vorhanden); Beurteilung der Vielseitigkeit der Geräte: Bewertung Schnellstopp / zweiter Handgriff / einhändige Bedienbarkeit des Spannfutters / Ladedauer des Akkus |
Dauerprüfung | 10 | Belastungstest auf Prüfstand |
Schadstoffe | 5 | Analyse des Gehalts an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in Anlehnung an ZEK 01.4-08; Analyse von Phthalat-Weichmachern in Griffen |
Sicherheit | 0 | Überprüfung der elektrischen und mechanischen Sicherheit in Anlehnung an EN 60745 und EN 60335; Sichtprüfung; Nachprüfung bei Auffälligkeiten; Untersuchung der Folgen beim Anbohren von elektrischen Leitungen, sowie des Rückdrehmoments; Sicherheitstest der Akkus in Anlehnung an EN 60745 |
Was wurde getestet | Funktion |
---|---|
Gewichtung in % | 50 |
Bemerkungen | Schrauben / Bohren / Schlagbohren (nur bei Akku-Schlagbohrschrauber und Akku-Hammer) / Nutzung je Akkuladung |
Was wurde getestet | Handhabung |
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Gewichtung in % | 35 |
Bemerkungen | Beurteilung der Bedienungs- und Sicherheitshinweise in der Gebrauchsanleitung: Infogehalt / Aufbau / Verständlichkeit; Handlichkeit und Benutzerfreundlichkeit der Geräte; Praxistestbewertung: Gewichtsbelastung / Eignung der Handgriffe / Ergonomie der Schalter / Balance / Einstellmöglichkeiten / Schlagwerkeinstellung (falls vorhanden); Beurteilung der Vielseitigkeit der Geräte: Bewertung Schnellstopp / zweiter Handgriff / einhändige Bedienbarkeit des Spannfutters / Ladedauer des Akkus |
Was wurde getestet | Dauerprüfung |
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Gewichtung in % | 10 |
Bemerkungen | Belastungstest auf Prüfstand |
Was wurde getestet | Schadstoffe |
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Gewichtung in % | 5 |
Bemerkungen | Analyse des Gehalts an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in Anlehnung an ZEK 01.4-08; Analyse von Phthalat-Weichmachern in Griffen |
Was wurde getestet | Sicherheit |
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Gewichtung in % | 0 |
Bemerkungen | Überprüfung der elektrischen und mechanischen Sicherheit in Anlehnung an EN 60745 und EN 60335; Sichtprüfung; Nachprüfung bei Auffälligkeiten; Untersuchung der Folgen beim Anbohren von elektrischen Leitungen, sowie des Rückdrehmoments; Sicherheitstest der Akkus in Anlehnung an EN 60745 |
Quelle:
Stiftung Warentest vom 18.03.2015
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