Auch einige unter 100 Franken überzeugen. Die Sendung Kassensturz hat neun häufig verkaufte Handgepäck-Koffer im Labor testen lassen. Zwei Modelle verfügen über zwei Rollen. Die übrigen Modelle bieten vier Rollen. Im Test geprüft wurden folgende Punkte: Wie komfortabel sind Navigieren und Fahren? Wie langlebig sind Griffe, Rollen, Reissverschlüsse, Gelenke und Scharniere? Kann der Koffer leicht umfallen? Auch die Geräuschentwicklung beim Rollen und das Gewicht des Koffers wurden im Test berücksichtigt. Interessant: Der leichteste Koffer bringt gerade einmal 1,8 Kilogramm auf die Waage. Der schwerste wiegt 3,2 Kilogramm. Das günstigste Modell kostet knapp 70 Franken, das teuerste 300 Franken. Komfortabel fahren und navigieren lassen sich nur vier Rollkoffer. Bei der Langlebigkeit von Griffen und Rollen brillieren immerhin sechs Koffer. Drei Gepäckstücke haben hakelige Reissverschlüsse. Lediglich ein Modell schafft beim Punkt «Geräusch» die Teilnote «sehr gut».
Das Ergebnis: Fünf Koffer schneiden mit zufriedenstellender Gesamtnote «gut» ab. Vier erreichen nur Gesamtbewertung «genügend». Testsieger wird der «Samsonite Uplite Spinner» für 200 Franken. Er ist der einzige Koffer im Test, der beim Punkt «Geräusch» optimal abschneidet. Alle anderen Modelle erreichen hier nur Teilnote «gut»; ein Modell schafft nur Teilnote «befriedigend». Der «Samsonite» punktet zudem mit dem geringsten Gewicht von nur 1,8 Kilogramm. Griffe und Rollen sind optimal verarbeitet. Die Reissverschlüsse sind «gut». Der Punkt «Fahren, Navigieren» wird mit Teilnote «gut» bewertet. Auf dem zweiten Platz landen die Modelle «Pack easy Elite Spinner» für 150 Franken und «Ucelli Nylon Spinner», der mit einem Preis von 99 Franken Preis-Leistungs-Sieger wird. Beide Zweitplatzierte lassen sich «gut» fahren und navigieren. Griffe und Rollen sind sehr langlebig. Der «Pack easy» wiegt akzeptable 2,2 Kilogramm, der «Ucelli» bringt nur 100 Gramm mehr auf die Waage. Die beiden Drittplatzierten heissen «Yes or No Yon Stone Spinner» für knapp 90 Franken und «Roncato Infinity Cabin» für 109 Franken. Auch hier sind Griffe und Rollen sehr hochwertig verarbeitet. Die Reissverschlüsse lassen sich gut öffnen und schliessen. Das Fahren und Navigieren jedoch wird nur mit Teilnote «genügend» beurteilt. Der Koffer, der sich am besten navigieren und fahren lässt, ist der «Victorinox Spectra global Carry-on Cabin» für 299 Franken. Nach dem 25 km-Lauftest jedoch hat die Teleskopstange deutlich mehr Spiel. Die Reissverschlüsse sind etwas hakelig. Deshalb erhält der «Victorinox» nur Gesamtnote «genügend». Auf dem letzten Platz landet der «Cockpit Check» für 98 Franken von «Migros»: Dieser Koffer ist mit 3,2 Kilogramm der schwerste im Test. Das Radlager weist Spiel auf. Beim Lauftest ging die Teleskopstange zu Bruch. Es gibt zudem grundsätzlich zu viel Spiel in der Radaufhängung. «Migros» will die Probleme mit dem Lieferanten besprechen.
Tipps: Hartschalenkoffer schützen den Inhalt besser als Stoffkoffer. Hartschalenkoffer lassen sich zudem einfacher schieben und ziehen. Koffer mit vier Rollen sind zwar wendiger; die Rollen sind jedoch weniger langlebig als bei Zwei-Rollen-Koffern. Koffer mit zwei Rollen eignen sich wiederum besser für längere Strecken auf unebenem Boden, wie z.B. Kopfsteinpflaster. Für Nutzer, die ihren Koffer gern möglichst voll packen, sind flexible Stoffkoffer besser, zudem diese auch Aussentaschen bieten. Vor dem Kauf ist es empfehlenswert, den Koffer vor Ort auszuprobieren: Machen Verarbeitung, Rollen, Teleskopstange und Reissverschlüsse einen guten Eindruck? Lässt sich der Handgriff angenehm greifen und ist er genügend robust? Gefällt die Einteilung der Innenausstattung? Wer seinen Koffer häufig auf Flugreisen mitnehmen möchte, sollte unbedingt auf die Masse achten. Grosse Menschen benötigen eine ausreichend lange Teleskopstange.