Nicholas Wroe in: The Guardian Samstag, den 3. Juni 2000Bald nach Erscheinen von The Hitchhiker's Guide to the Galaxy (Per Anhalter durch die Galaxis) im Jahr 1979, wurde Douglas Adams eingeladen, in einer kleinen Science-fiction-Buchhandlung in Soho Exemplare zu signieren. Auf seinem Weg dorthin hinderte ihn eine Demonstration oder etwas Ähnliches am Vorankommen. »Es gab einen Stau, und überall sah man riesige Menschenmengen«, erinnert er sich. Erst als er sich durch sie hindurchgezwängt hatte, wurde ihm klar, daß die Leute seinetwegen gekommen waren. Am nächsten Tag rief ihn sein Verleger an und teilte ihm mit, daß er auf der Bestsellerliste der Londoner Sunday Times die Nummer eins sei, und sein Leben veränderte sich für immer.»Es war, als würde man mit dem Hubschrauber auf dem Mount Everest abgesetzt«, sagt er, »oder als hätte man einen Orgasmus ohne das Vorspiel.«Der Hitchhiker war schon als Radiosendung Kult und wurde daraufhin fürs Fernsehen und zu einer Bühnenfassung verarbeitet. Ihm folgten vier Fortsetzungsbände, die weltweit über 14 Millionen Mal verkauft wurden. Es gab Schallplatten und Computerspiele, und jetzt, nach zwanzig Jahren der Ausflüchte in Hollywood, ist er kurz davor, ein Kinofilm zu werden.Die Handlung beginnt auf der Erde, wo der freundliche Vorstädter Arthur Dent den Gemeinderat davon abzuhalten versucht, sein Haus abzureißen, um eine Umgehungsstraße zu bauen. Sie verlagert sich in den Weltraum, als sein FreundFord Prefect - manche sahen in ihm den Vergil für den Dante Dent - sich als Abgesandter eines Planeten in der Nähe des Beteigeuze zu erkennen gibt und ihm mitteilt, daß die Erde selber in Kürze zerstört werden wird, um Platz für eine Hyperraum-Expreßroute zu schaffen. Sie werden von einem Vogonen-Raumschiff mitgenommen und verlassen sich fortan auf den Reiseführer Per Anhalter durch die Galaxis -eine in der Regel verläßliche Quelle des gesamten Wissens über das Leben, das Universum und den ganzen Rest.Adams' Kreativität und ureigener intergalaktischer Humor sollten einen durchschlagenden kulturellen Einfluß haben. Der Ausdruck »hitchhiker's guide to ...« ging rasch in den allgemeinen Sprachgebrauch über, und es gab zahlreiche platt nachgeahmte komische Science-fiction-Bücher und -Fernsehserien. Sein Babelfisch - ein kleiner Fisch, den man sich ins Ohr stecken kann, um sich von ihm alle Gespräche in die eigene Sprache übersetzen zu lassen - wurde als Name für eine Übersetzungsvorrichtung in einer Internet-Suchmaschine übernommen. Er setzte seinen Erfolg mit mehreren weiteren Romanen, einer Fernsehsendung sowie einem Buch und einer CD-ROM über gefährdete Tierarten fort. Er hat eine Internetfirma namens H2G2 gegründet, die seit kurzem über das Handy einen Dienst mit echten Informationen über das Leben, das Universum und den ganzen Rest anbietet und somit die Idee des Reiseführers wieder an ihren Ausgangspunkt zurückführt.Große Teile seines vielen Geldes hat er offenbar darauf verwandt, seiner Leidenschaft für Technik zu frönen, aber der versponnene Science-fiction-Freak war er eigentlich nie. Er ist ein lockerer, kontaktfreudiger und massiv gebauter Zwei-Meter-Mann. Er hat im Grunde eher die Ausstrahlung eines dieser englischen Schuljungen, die in den 70er Jahren zu Rockstars wurden, und einmal hat er auch tatsächlich mit seinen Kumpels von Pink Floyd auf der Bühne im Earls Court Gitarre gespielt. Statt ein kleines Foto seiner Tochter aus der Brieftasche zu ziehen, klappt er freundlich-großkotzig seinen beeindruckend leistungsstarken Laptop auf, auf dessen Bildschirm nach ein bißchen Herumgefummele die fünfjährige Polly Adams in der Parodie eines Popvideos zu sehen ist, in der ein anderer Freund, John Cleese, einen kurzen Auftritt hat.Das ist also aus seinem Leben geworden: Geld, prominente Freunde und hübsche Spielsachen. Sieht man sich die nackten Tatsachen seines Lebenslaufs an - Internat, die Studentenbühne »Cambri... Mehr