Hitler hat vor 1939 grosse Hoffnungen auf eine Zusammenarbeit mit Polen gesetzt und dafür den polnischen Machthaber Pi?sudski sowie dessen Aussenminister Beck gewinnen wollen. Polen spielte für ihn eine besondere Rolle: Es sollte Deutschland den Sieg über Frankreich und den Gewinn von Lebensraum in Osteuropa erleichtern. Die Grundlage hierfür bildete das deutsch-polnische Abkommen über Gewaltverzicht von 1934, das einer Absicht entsprach, die Pi?sudski bereits 1930 geäussert hatte. Hitler nahm an, Polen sei bereit, sich an der Seite Deutschlands zu halten, und bemühte sich, auch in Deutschland eine Hinwendung zu Polen zu wecken. Wie intensiv daran gearbeitet wurde, lehrt das Beispiel des binationalen Sportverkehrs ab 1933. Gleichzeitig gilt aber, dass Hitler in Polen keinen ebenbürtigen Partner, sondern einen Gehilfen sah, der sich dem deutschen Führungsanspruch fügen sollte. Obwohl er Pi?sudski persönlich bewunderte, hielt er vom polnischen Volk wenig. Die Unsicherheit, die im deutsch-polnischen Verhältnis enthalten war, ist in Warschau nicht übersehen worden, und Beck hat sich 1938 sehr bemüht, einem Konflikt mit Deutschland vorzubeugen. Das scheiterte, weil Hitlers Führungsanspruch und Becks Wille, Polens Souveränität zu wahren, unvereinbar waren....Mehr