Nicht bei allen ist man gut versichert. Die Sendung Kassensturz hat gemeinsam mit dem «Vermögenszentrum», kurz «VZ», zwölf oft verkaufte Reiseversicherungen unter die Lupe genommen. Beim Test wurden folgende Punkte geprüft: Wie hoch sind die jährlichen Prämien für Familien, bzw. für Einzelpersonen? Wie hoch sind die Leistungen, bzw. Deckungssummen bei Personenassistance, Repatriierung und Heilungskosten? Sind Gepäckversicherung, Pannenhilfe und Reiserechtsschutz enthalten? Welche Ausschlüsse und Einschränkungen gibt es beim Versicherungsschutz? Die Preisunterschiede sind enorm: So kostet die günstigste Jahresversicherung für eine Familie 203 Franken, die teuerste kostet 574 Franken. Die günstigste jährliche Versicherung für Einzelpersonen liegt bei 147 Franken. Bei der teuersten zahlt man knapp 340 Franken. Positiv: Fast alle Versicherungen bieten hohe Deckungssummen bei Annullation und Assistance. Bei den Heilungskosten garantieren lediglich vier Versicherungen die zum Teil unbeschränkte Übernahme. In Ländern mit hohen Gesundheitskosten kann ein Urlaub bei Nichtübernahme sehr teuer werden. Einige Versicherungen wurden deshalb schlecht bewertet, weil die Leistungsausschlüsse und Einschränkungen in den AGBs zu weit reichend sind.
Das Ergebnis: Eine Versicherung schafft die Bestnote «sehr gut». Immerhin sechs erzielen die zufriedenstellende Gesamtnote «gut». Vier erreichen nur die Gesamtbewertung «genügend»; eine ist lediglich «ungenügend». Testsieger wird die «Allianz Assistance (Elvia) Secure Trip Plus & Reisegepäck», die für eine Familie jährlich 400 Franken kostet, für Einzelpersonen 280 Franken. Personenassistance und Repatriierung sind unbegrenzt. Es können Heilungskosten bis zu 1.000.000 Franken erstattet werden. Auch Gepäckversicherung, Fahrzeugassistance, sowie Reiserechtsschutz sind inklusive. Bemängelt werden lediglich die Einschränkungen: Plant ein älterer Versicherter eine Operation vor Reiseantritt, so gibt es teilweise Ausschlüsse. In den AGBs tauchen zudem an manchen Stellen unklare Begriffe auf. Die zweitplatzierte «Zürich Relax Assistance» kostet knapp 300 Franken für eine Familie, für eine Einzelperson 200 Franken. Personenassistance, Repatriierung, Gepäckversicherung, Pannenhilfe, bzw. Fahrzeugassistance sind hier optimal gelöst. Die Reiserechtsschutz ist «gut». Auch Ausschlüsse und Einschränkungen in den AGBs sind nicht gegeben. Einziges grosses Manko: Die Heilungskosten sind nicht versicherbar. Den dritten Platz schafft die «Mobiliar Comfort», die für eine Familie knapp 574 Franken kostet, für Einzelpersonen knapp 340 Franken. Auch hier ist ein sehr guter Schutz bei Personenassistance, Repatriierung, Gepäckversicherung, Pannenhilfe und Reiserechtsschutz gegeben. Aber es ist nicht möglich, die Heilungskosten zu versichern. Die günstigste Versicherung im Test landet auf dem vorletzten Platz: Die «Helvetia Assistance» kostet für die Familie jährlich gut 200 Franken, für die Einzelperson knapp 150 Franken. Hier positiv sind Personenassistance und Repatriierung – beides Teilnote «sehr gut». Leichte Mängel zeigen sich in den AGBs: Bei schlechtem Heilungsverlauf oder bestehenden Krankheiten kann es zum Ausschluss kommen. Teilweise werden unklare Begriffe verwendet. In den Punkten Gepäck, Heilungskosten und Reiserechtsschutz ist man jedoch nicht versichert. Testverlierer wird der «VCS Europa motorisiert mit Zusatz Welt». Grund: Bei den Annullierungskosten sind die Deckungslimits zu niedrig. Heilungskosten im Ausland werden nicht übernommen. In den AGBs finden sich viele unklare Begriffe. Vom Versicherten werden umfangreiche Mitwirkungspflichten gefordert, wie beispielsweise Reisefähigkeitszeugnis oder Bestätigung vom Arbeitgeber.
Tipps: Konsumenten, die chronisch krank, bzw. auf Medikamente angewiesen sind, sollten sich vor Versicherungsabschluss über allfällige Ausschlüsse erkundigen und sich eine Deckung von der Versicherung bestätigen lassen; dies unbedingt schriftlich! Vor der Reisebuchung sollte man sich zudem die Reisefähigkeit von einem Arzt bestätigen lassen.